Das ist immer wieder die
Frage.
Und die wird unterschiedlich beantwortet, je nachdem, wen man
fragt.
Fragt man Verkäufer von
Nahrungsergänzungsmitteln, lautet die Antwort:
„Natürlich
brauchen wir so etwas, denn die landwirtschaftlich erzeugten
Lebensmittel beinhalten längst nicht mehr das, was sie von der Natur
ursprünglich mitbekommen haben.“
Fragt man seinen Arzt –
oder Apotheker, wie es so schön heißt – dann erzählt er uns:
„Unsinn, braucht kein Mensch.
Wer sich ausgewogen ernährt, tut für
seinen Körper genau das Richtige.“
Diese Antwort ist
teilweise sogar richtig, sie hat nur einen Haken.
Und den erfahren
wir, wenn wir konkret nachfragen:
„Was darf ich darunter verstehen,
unter ausgewogener Ernährung?“
Dann schauen wir erst
einmal in große, Unverständnis ausdrückende Augen, gefolgt von
einem kaum wahrzunehmenden Achselzucken. Klar, dem Arzt fehlen die
Worte.
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Das aber ist nicht dessen
Verschulden, denn die Ursache seiner Unwissenheit liegt im Studium
begründet. Das wird zu einem großen Teil von Sachreferenten
der Pharmaindustrie übernommen.
Dieser Industriezweig
verfügt über unerschöpfliche Geldmittel, die es ermöglichen, jede
Menge bunte Forschungsergebnisse der Laboratorien via ausgesprochen
einprägsamen Filmmaterials überzeugend auf die Leinwand und in
die Köpfe zu projizieren.
Da ist man dann Zeuge, wie
einem Kaninchen sechs Wochen lang ausgesprochen fettreiche Nahrung
verabreicht und dann getötet wird, ein paar Arterien entnommen und
aufgeschnitten werden.
Die sind steinhart und voll von Plaques; also
vollgestopft von Cholesterin- und Triglyceridablagerungen.
Doch alles wäre nicht so
schlimm, wird der Zuschauerschaft vermittelt, wenn man das richtige
Präparat zur Hand und dem Kaninchen während der Mästungsphase
verabreicht hätte.
Das zieht der Herr Pharmakologe jetzt aus
dem Hut und offeriert es der angehenden Ärzteschaft.
Die Botschaft:
„Egal was
wir tun, es gibt für jede Lebenssituation ein geeignetes Mittel von
uns – der wohlmeinenden Pharmaindustrie!“
Man darf sich jetzt gerne
einmal die Frage stellen:
Ist denn in der Medizin nicht bekannt, dass
der menschliche Körper in der Hauptsache von dem existiert und lebt,
was man ihm zuführt?
Kann es sein, dass man sich alles erdenklich
Schlechte antun kann, weil es ja für alles eine pharmakologische
Lösung gibt?
Nein, dies ist den Ärzten
tatsächlich nicht bekannt, denn Ernährungskunde ist kein
Ausbildungsstoff.
Diese Disziplin kann ein Student drei Wochen lang
auf rein freiwilliger Basis besuchen.
Wenn er denn will.
Ist nicht hinlänglich
bekannt, dass die industrialisierte Landwirtschaft den Pflanzen keine
Raum mehr gibt, sich natürlich zu entwickeln, weil, mit chemischen
Mitteln gepuscht, der Reifeprozess nicht bis zum Ende abgewartet
wird, sie also unreif geerntet und auf den Weg gebracht werden?
Auch dies muss ein Arzt
nicht wissen, es sei den, er bildet sich in seiner Freizeit fort. Das
tun inzwischen immer mehr Ärzte …
Unter diesem Aspekt
scheint es reine Glückssache zu sein, an was für einen Arzt man
gerät.
Der Autor ist der Ansicht,
dass die wenigen zur Verfügung gestellten Mikronährstoffe – wie
Vitamine, Mineralien, Phytochemikalien – völlig ausreichend
sind und man möglicherweise tatsächlich keinerlei
Nahrungsergänzungen benötigt, wenn …
… ja wenn der Organismus
in der Lage wäre, diese Nährstoffe optimal zu verwerten.
Das aber ist das
eigentliche Problem, denn der Körper ist aufgrund der heutigen
exzessiven Ess- und Lebensgewohnheiten so zugemüllt, dass er
gar nicht in der Lage ist, die Nährstoffe optimal zu
verstoffwechseln.
Eine der Ursachen ist der Darm, durch den die
Nährstoffe naturgemäß diffundieren.
Insofern muss man die in
der Überschrift gestellte Frage, nämlich ob wir überhaupt
Nahrungsergänzungsmittel benötigen, sehr wohl bejahen.
Doch
aufgepasst:
Wenn schon, denn schon … nämlich solche natürlichen
Ursprungs.
Es gibt Studien, die belegen, dass synthetische Vitamine
zum Beispiel nur 15 Prozent der Wirkung natürlicher besitzen,
im günstigsten Falle – sie können sogar schädliche
Auswirkungen haben.
Autor: Jan Otto
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