Sonntag, 21. Oktober 2012

Alice Artschwanger: Das Phänomen „Kerb“


Beim Thema Kerb spalten sich die Gemüter, entweder Sie gehören zu dem Teil, der das ganze
Jahr dem Fest entgegen sehnt und voll im Kerwerausch aufgeht, inklusive hemmungslosem
Trinken und dessen Folgen.

Oder Sie schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, schieben
Frust, wenn sämtliche Straßen gesperrt sind und machen einen großen Bogen um den
ausgewählten Platz des Kerwegeschehens und atmet erleichtert auf, wenn Sie dem Treiben
erfolgreich entgehen konnte und sich niemand in Ihren Vorgarten übergeben hat.

Aber wussten Sie, dass der Begriff „Kerb“ ein regionaler Dialekt für „Kirchweihe“ ist?
Kirche und Alkohol en masse?!
Naja, die eigentliche Bedeutung ist den Wenigsten heute noch im
Gedächtnis.

Bis zum 19.Jahrhundert wurde am Sonntag nach oder auch vor dem Namenstag des
Schutzpatron der Kirchengemeinde ein Fest zu dessen Ehren gefeiert.
Diese Feste fanden weitreichende Begeisterung, sodass auch Menschen aus den Nachbargemeinden auf das Fest strömten.

Dies wird als Grund angegeben, dass die Vergnügungsattraktionen und auch der
Alkoholkonsum zunahmen, aus Sicht der Kirche gar Oberhand nahmen.
Man entschied sich also einen allgemeingültigen Termin für alle Gemeinden zu finden, dies war der dritte Sonntag im Oktober.

Auch die so genannten Kerweborsch (Hessen), Straußbuwe (Saarland / Rheinland-Pfalz), oder
Ortsburschen (Franken) haben einen traditionellen Hintergrund.

Im Ursprung waren dies meist unverheiratete junge Männer, die sich der Organisation des Festes annahmen. Heute wird es nicht mehr so eng gesehen, wenn die Organisatoren verheiratet sind, und auch junge Frauen
beteiligen sich heute an der Organisation und mischen beim Feiern kräftig mit.

In der Mehrzahl der Gemeinden dauert das Spektakel von Freitag bis Montag, vereinzelt gar bis
zum Dienstag.
Eingeläutet wird der Beginn meist am Freitag mit einer Party im Festzelt oder der Stadthalle, die
sowohl die Jugend als auch Personen reiferen Alters anzieht.

Am Samstag quälen sich die Kerweborsch dann oft in aller Frühe verkatert aus dem Bett um
gemeinsam im Wald den zuvor ausgewählten, oft über 30m hohen Kerwebaum (meist eine
Fichte) zu fällen und zum Ort des Kerwegeschehens zu transportieren.

Hier lässt sich in der ein oder anderen Gemeinde doch noch ein Fünkchen der
Bedeutung„Kirchweihe“ finden, denn oft wird Wert darauf gelegt, dass der örtliche Pfarrer zum
Kerweplatz kommt und in feierlicher Atmosphäre den Kerwebaum weiht, welcher zuvor mit
bunten Kränzen, Schleifen und Schnitzereien in der Rinde geschmückt wurde.

In vielen Dörfern ist am Wochenende zudem ein Kerwe-Umzug fester Bestandteil der Tradition,
bei dem ortsansässige Vereine auf kreativ gestalteten Wagen durch die Straßen ziehen.
Sie sehen, auch wenn nur noch wenig an den religiösen Hintergrund der Kerb erinnert, ist es
dennoch ein Fest mit reichlich Traditionen.
--------------------------------------------------------------------------
Beachten Sie an dieser Stelle bitte unbedingt unseren Artikel - Sponsor, dank unseres Sponsors, konnte dieser Artikel professionell recherchiert, aufbereitet und auf "Haben Sie das gewusst" kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. 

Social Media Werbestrategie für kleine Unternehmen


Sie entscheiden! 
25 000 Leser sehen Ihr Internetangebot
50 000 Leser sehen Ihr Internetangebot
100 000 Leser sehen Ihr Internetangebot
1 000 000 Leser sehen Ihr Internetangebot
jetzt zur  Information (hier...)
--------------------------------------------------------------------------
Liebe Kerwefreunde, wir freuen uns, dass ihr den Ursprung Eures Festes nicht zu 100%
vergessen habt und liebe Kerwefeinde, ich hoffe dieser Artikel konnte Euch zeigen, dass hinter
dem Volksfest doch mehr steckt als nur einer Gelegenheit zum Saufen.

Und noch ein Trost: 
Kerb ist nur einmal im Jahr. Vielleicht wagt ihr Euch ja sogar mal auf die nächste Kerb und baut
Vorurteile ab.
In diesem Sinne: Hoch die Tassen und ab auf die nächste Kerb!

Autorin: Alicia Artschwager
--------------------------------------------------------------

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen